Dienstag, 20. Mai 2008 / 90. Tag / 2. Tag in Kirgistan
Erstes Tageslicht nun schon zwichen 4 und 4 Uhr 30.Leider geht es auch hier auf dem Weg nach OSH 10 km durch usbekisches Gebiet. Zwar viel weniger wie auf der anderen Strecke, aber freilich wiederholt sich trotzdem das Grenzschauspiel. Auch bei nur 1 km wäre es so und OSH ist aufgrund Topografie und Grenzverläufen NUR über usbekisches Gebiet erreichbar von Westen her.
Ich fahre zum nächsten Dorf, das sich schon auf usbekischem Gebiet befindet, zurück. Das ist ja die Farce, das es nur um Behinderung geht, denn ich bin ja schon im Land! Ich sehe meine einzige Chance nun darin, die Regierung mit einem Hunger und Durst-Streik unter Druck zu setzen, denn sterbe ich hier ist dies evt ein größeres politisches Problem für Usbekistan, das ja auch gute Beziehungen zu deutschlad haben möchte.
Ein Fallschirmspringertruppenführer, der durch ein Soldatenaustauschprogramm gut deutsch spricht, wird auf mich aufmerksam. Zusammen und ohne Rad können wir die Grenze passieren. wir fahren zum Militärpolizeirevier / Lokalregierung. Ich werde immer höheren Beamten vorgestellt und muß vieles vielfach erklären. Der fehlende Stempel allerdings wird hier nicht mal erwähnt! Mensch ist bemüht, das ich kein schlechtes Bild vom Land habe. Erst soll mir ein Transitvisum in den Paß geschrieben werden, dann sollen die Grenzer darüber informiert werden, das die Kopie des Gruppenvisums sehr wohl gültig ist. Und schließlich werde ich zu meinem Rad zurück begleitet.
Mit meinem Rad darf ich nun zuerst dem Zivilfahrzeug der Polizei voraus fahren oder folgen, dann werde ich Zwangstransportiert, da es Ihnen zu lange so dauert. Wenigstens ist es ein Pritchenwagen und ich kann erreichen, das ich hinten drauf auf meinen Isomatten sitzen darf. Sogar bis nach OSH würde ich mitgenommen, was mir 1.858 Höhenmeter erspart hätte. Daraus wird nichts, da die Polizei vergas 2 meiner Gummibänder und meine Flaschen aus Ihrem Kofferraum zurückzugeben. Also muß ich mein Rad abladen und darf plötzlich auch ohne Begleitung meine Sachen holen. 100 Höhenmeter tiefer treffe ich "meine" Polizisten wieder, die mitlerweile eine Verkehrskontrolle machen. Erst versuchen diese noch ein Fahrzeug anzuhalten um mir eine MFG in das 200 km entfernte OSH zu liefern. Das hätte mich die Gruppe aufholen lassen. Aber der Pritchenwagen zuvor war natürlich der einzige, der nach OSH fuhr. Das der fehlende Stempel ein vorgeschobenes Argument war um ein Problem zu kreiren, zeigt sich nun deutlich: Weder bei der Ausreise aus Usbekistan bekomme ich einen Stempel, noch bei der Wiedereinreise nach Kirgistan.
Ein kirgisischer Soldat spricht 50 % English und will mich eines 10 km entfernten Hotels verweisen, doch versteht er meinen Einwand, das ich in der Natur schlafe und Geld nur für Lebensmittel verwende und zeigt mir, das es 20 Meter nach der Grenze (na ja, es ist der 2. Abzweig nach rechts..) einen Zugang zur Natur gibt. So finde ich zwichen Privatgrundstücken einen Wiesenstreifen für mein Moskitozelt.
Angeblich sei es für diese hier zwar zu kalt, aber bei 14 Grad Celsius um 5 Uhr glaub ich das lieber nicht. 2 Stellen jucken auch...
39,3 km in 3 ´02´´50 / Durchschnitt 12,6, Max 43,5 / 445 Höhenmeter. Mittlerweile sind 1.479 m erreicht.
Seit Tiflis gesamt nun ca 13.759 HM auf ca 2.553 km.
ca 5303.78 km insgesamt mit ca 38.335 Höhenmeter + ca. 536 km per Truck + ca 157 per MFG
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